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Krokodile in Costa Rica

Die Hüter der Gewässer

In Costa Rica gibt es zum Glück noch relativ viele Krokodile. Krokodile leben in Flüssen und Seen subtropischer und tropischer Gebiete der Erde. Man kann sie in etwa 25 Arten unterscheiden, die sich auf drei Familien aufteilen: Echte Krokodile, Alligatoren und Gaviale. In Costa Rica leben zwei Arten dieser Krokodile: Das Amerikanische Krokodil und der Kaiman. Beide sind Meister der Tarnung, da sie einen an das Wasser angepassten Körper besitzen, wie zum Beispiel hochliegende Augen- und Nasenlöcher, die ihnen ermöglichen nahezu komplett in das Wasser abzutauchen und trotzdem weiterhin durch die Nase zu atmen. Auch ihr Schwanz, der seitlich abgeflacht ist, ist eine Anpassung an ihre Umwelt. So können sie sich schnell und unauffällig durch das Wasser bewegen.  

Ein weiteres Merkmal, das diese außergewöhnlichen Tiere auszeichnet, ist ein Mechanismus, der ihnen beim lautlosen Schwimmen durch das Wasser ohne Flossen verhilft: Sie verlagern ihre Lunge. Wollen sie zum Beispiel abtauchen wird die Lunge Richtung Schwanz gezogen, beim Auftauchen Richtung Kopf und zur Seitwärts-Rolle ziehen sie ihre Lunge dementsprechend zur Seite. So ist es Krokodilen möglich, die bekannte Todesrolle auszuführen. Sie rollen sich – mit dem gefangenen Tier im Maul – mehrmals um die eigene Achse und können somit ihrer Beute große Stücke rausreißen. Denn trotz ihrer großen Zähne sind Krokodile nicht in der Lage ihre Beute auseinander zu beißen. 

Doch noch einmal zurück zum Phänomen der Lungenverlagerung: Um ihre Lunge verlagern zu können, verwenden die urzeitlichen Tiere bestimmte Muskeln, wie den Diaphragmaticus-Muskel. Dieser ist aus dem geraden Bauchmuskel entstanden (bei Säugetieren ist dies das Zwerchfell) und verhilft der Lunge, sich zum Kopf oder zum Schwanz zu verlagern. Die Verschiebung zur Seite erfolgt durch Zwischenrippenmuskeln und Beckenmuskeln. Eine Besonderheit im Körperbau der Krokodile ist, dass der Beckenknochen nicht in der Mitte zusammengewachsen ist – wie z.B. bei Säugetieren – sondern die linke und rechte Hälfte des Beckenknochens mit den Beckenmuskeln auf der jeweiligen Seite verbunden ist. Am einfachsten unterscheidet man Kaimane und Krokodile an den Zähnen: der Oberkiefer des Kaimans ist breiter als der Unterkiefer, weshalb bei geschlossenem Maul nur die obere Zahnreihe sichtbar ist. Beim Krokodil sieht man bei beide Zahnreihen, auch bei geschlossenem Maul. Besonders sticht dabei der 4. Zahn der unteren Zahnreihe hervor, der über den Oberkiefer reicht.

In Costa Rica gibt es zwei Krokodilarten

In Costa Rica leben zwei verschiedene Krokodilarten, die man nicht selten zu Gesicht bekommt, wenn man sich nahe der Flüsse aufhält: das Amerikanische Krokodil und den Kaiman. Die als gefährdet geltenden Krokodile leben in Costa Rica in vielen Landesteilen und können meist aus geringer Nähe beobachtet werden. Gerade Bootsfahrten auf dem Tárcoles Fluss, im Tortuguero Nationalpark oder auch Flusstouren in Puerto Viejo de Sarapiquí machen es möglich, die beeindruckenden Tiere live zu sehen und zu erleben. Auch auf den berühmten Touren auf dem Caño Negro hat man gute Chancen, Kaimane am Ufer zu entdecken (am besten in der Trockenzeit, wenn das Wasser nicht zu hoch ist).

 

Jedes Kind kennt Krokodile, spätestens wenn man das erste Kasperletheater besucht hat, wird einem das Krokodil bekannt sein. Und meistens verknüpft man mit diesem seltsamen Lebewesen keine allzu fröhlichen Eigenschaften. Deshalb ist es wichtig, mehr über diese Tiere zu erfahren. Hier also ein paar nackte Fakten: 

Das Spitzkrokodil, auch Amerikanisches Krokodil genannt, ist ein amerikanischer Vertreter der ‘Echten Krokodile’. Es ist neben dem Krokodilkaiman die einzige Krokodilart, die in Costa Rica vorkommt. Das Spitzkrokodil wird zwischen 4,5 Meter und 6 Meter lang und wiegt dabei zwischen 400 kg und 800 kg je nach Geschlecht. Diese Krokodilart besitzt am Schwanz einen hohen Kamm, hat zwischen 66 und 68 Zähne und die Farbe des Rückenpanzers ist grau bis graubraun. Die Bauchseite dagegen ist cremefarben oder weißlich. Spitzkrokodile sind nachtaktive Tiere, die am Tag nur am Flachwasser oder am sandigen Ufer ihres Heimatgewässers liegen.

Das Amerikanische Krokodil kommt, wie der Name schon sagt, in Amerika, hauptsächlich in Mittelamerika vor. Es wurde aber auch schon in den südlichen US-Bundesstaaten gesichtet, wie beispielsweise in Florida, und auch im Nordosten Südamerikas, wie zum Beispiel in Venezuela oder Ecuador. Und auch auf vereinzelten Inseln wie Haiti, Kuba oder der Dominikanischen Republik wurden schon amerikanische Krokodile gesichtet. Spitzkrokodile sind neben den Leistenkrokodilen die einzige Art, die sowohl in Süß- als auch in Salzwasser überleben kann. Daher kommen Spitzkrokodile auch in Mangrovensümpfen oder Lagunen vor. Das ist wichtig zu wissen, denn wir empfehlen unseren Gästen, nur dann ins Meer zum Baden zu gehen, wenn sie sicher sein können, dass keine Krokodile dort leben. Vor allem an Flussmündungen werden sehr häufig Krokodile angetroffen, dort sollte man lieber an Land bleiben. Fragt bitte immer euren Guide oder zumindest Einheimische, ob der Strandabschnitt gefährdet ist, bevor ihr baden geht. 

Zu den Beutetieren des Amerikanischen Krokodils gehören unter anderem Fische, Schildkröten, Schlangen und Krebstiere, aber auch größere Säugetiere. Ein solches Beutetier wird mit einer schnellen Seitwärtsbewegung am Kopf gefangen und dann erstickt oder erwürgt. Spitzkrokodile pflanzen sich mit ca. 12 Jahren fort, wonach die Weibchen dann zwischen 30 und 60 Eier legen. 

Gut beobachten kann man die Krokodile zum Beispiel am Río Tárcoles. Schon von der Brücke aus (auf dem Weg nach Quepos/Manuel Antonio) kann man sie sehen oder auf einer spannenden Bootstour über den Fluss. Ein weiterer sehr guter Ort zur Krokodil-Beobachtung ist Boca Tapada am Río San Juan, dem Grenzfluss zu Nicaragua. Aber natürlich gibt es noch viele andere Stellen, an denen ihr Krokodile beobachten könnt.

Bei uns in Deutschland ist der Kaiman eher unbekannt. Meist wird er deshalb auch mit dem größeren und viel gefährlicheren Krokodil verwechselt, welches ebenfalls in Costa Rica vorkommt. Doch Kaimane sind eine Untergruppe der Alligatoren. Es gibt 3 verschiedene Arten der Kaimane: Echte Kaimane, Mohrenkaimane und Glattstirnkaimane. Kaimane sind ausschließlich in Südamerika zu Hause, lediglich der Krokodilkaiman, eine Gattung der echten Kaimane, ist auch in Mittelamerika anzutreffen, vor allem in den Kanälen von Tortuguero in Costa Rica. 

Wer unbedingt einen Kaiman sehen möchte, während er in Costa Rica unterwegs ist, der sollte dem Ecocentro Danaus – einem ehemaligen Aufforstungsprojekt in La Fortuna – einen Besuch abstatten. Dort leben mittlerweile einige Kaimane neben anderen Tieren wie winzigen Fröschen, Faultieren oder Schmetterlingen.

Der Krokodilkaiman wird „nur“ bis zu 2,50 Meter lang und kommt sowohl an der Pazifikseite Costa Ricas, als auch an der Karibikseite vor. Er lebt vorwiegend an Seen, Flüssen oder auch Sümpfen und ernährt sich vor allem von Krebstieren und Fischen – die Jungtiere zusätzlich von Insekten und Schnecken. Ein Krokodilkaiman legt bis zu 40 Eier. Diese werden in ein erbautes Hügelnest aus Erde und Pflanzenmaterialien hineingelegt und dort gehütet, bis die kleinen Kaimane schlüpfen.

Der Krokodilkaiman ist ein relativ scheues Lebewesen und somit wird dieser auch sehr selten gesehen. Spitzkrokodile und Krokodilkaimane sehen sehr ähnlich aus und sind schwierig zu unterscheiden. Die einzigen Unterscheidungsmerkmale sind die Schnauzen und das Verhalten beider Tiere und die Zähne. Die Schnauze eines Krokodilkaimans ist breiter und abgerundeter als die Schnauze des Spitzkrokodils. 

Die beste Möglichkeit Krokodile zu beobachten bietet sich an der Brücke des Río Tarcoles, welche am Carara Nationalpark liegt. Hier sonnen sich hunderte von Krokodilen am Ufer, die bis zu sechs Meter lang sind. Kleiner Tipp: Bitte Wertsachen am Parkplatz des Río Tárcoles nur eng am Körper mitführen, sowie das Auto in der Nähe der Polizei abstellen, da dort viele Taschendiebe unterwegs sind, die gerne auch die Autos aufbrechen. 

Sehr gute Chancen auf Krokodile hat man ebenso auf dem Río San Juan, der natürlichen Grenze zu Nicaragua. Dort werden schöne Bootstouren angeboten, Mutigere können auch selbst mit Kanus zu den Krokodilen paddeln. Kaimane sind seit längerer Zeit auch im Ecocentro Danaus angesiedelt und dort vom sicheren Ufer aus zu sehen. Und natürlich in der Laguna del Lagarto Lodge, wo sie im Hausteich leben. 

Auf keinen Fall solltet ihr an den berühmten Krokodil-Shows teilnehmen. Das Füttern von wilden Tieren birgt immer unvorhergesehene Gefahren. Denn die Tiere gewöhnen sich daran, dass sie gefüttert werden und wenn dann mal ein Tourist ohne Futter vorbeikommt, dann wird es gefährlich. 

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