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Agutis in Costa Rica

Ist das etwa ein Meerschweinchen?

“Ach wie süüüüüüß!” Das ist die erste Reaktion unserer Gäste, wenn sie Agutis zu Gesicht bekommen. Agutis gehören zur Ordnung der Nagetiere (Unterordnung: Meerschweinchenartige) und sehen aus wie große, langbeinige Meerschweinchen und es können bis zu 11 verschiedene Arten unterschieden werden, die verteilt in Süd- und Mittelamerika leben. Die dünnen Hinterbeine sind dabei länger als die Vorderbeine, das macht sie wendiger beim Flüchten vor Raubtieren. Agutis haben eine braune bis rötliche Fellfarbe, ihr Bauch ist dagegen heller und weiß bis gelblich gefärbt. Ihr Kopf ist im Vergleich zum Körper relativ groß mit großen Augen und runden Ohren. Von Kopf bis Rumpf erreichen sie eine Länge von bis zu 62 Zentimetern und erreichen ein Gewicht von 1,5 bis 4 Kilogramm. Ihr Schwanz ist kaum ausgeprägt. Die kleinen Nager – man glaubt es kaum – können bis zu 20 Jahre alt werden.

Lebensweise des Aguti

Agutis sind tagaktiv und relativ scheu. Sie leben ausschließlich am Boden und können, dank ihrer dünnen und langen, aber starken Beine sehr schnell laufen. Bei Gefahr scheint es dann fast so, als würden sie galoppieren. In der Nacht verstecken sich die kleinen Tiere dann in dichten Büschen, hohlen Baumstämmen oder in Erdlöchern. Agutis sind Einzelgänger, kommen aber auch in größeren Gruppen vor. Ihr festes Revier verteidigen sie beherzt gegen Rivalen. Die Nager stehen auf dem Speiseplan von Ozelot, Jaguar und weiteren Raubtieren – ein gutes, nächtliches Versteck ist also lebensnotwendig.

Agutis selbst sind Pflanzenfresser und ganz oben auf ihrer Speiseliste stehen Früchte und Nüsse, aber auch Blätter, Stängel und Wurzeln verschmähen sie nicht. Auf der Suche nach nahrhaftem Futter durchstreifen sie jeden Tag ihr Territorium und können dabei mit ihren guten Ohren zu Boden fallende Früchte hören. Mit scharfen Nagezähnen können sie selbst harte Paranüsse aufknabbern, welche sie teilweise sogar für schlechtere Zeiten vergraben und somit zur Verbreitung dieser Baumart verhelfen. Um zu fressen, setzen sich Agutis auf ihre Hinterbeine und halten ihre Nahrung mit den Vorderpfötchen fest.

Das Aguti und seine Familie

Die kleinen Nager sind das ganze Jahr über paarungsbereit. Sollte sich ein passendes Paar gefunden haben, so beginnen sie mit einem interessanten Paarungsritual. Dabei bespritzt das Männchen das Weibchen mit Urin, woraufhin das Weibchen zu „tanzen“ beginnt. Das wiederholen die beiden einige Male, bis es schließlich zur Paarung kommt. Nach ca. 110 Tagen werden dann zwischen 1 und 3 Junge geboren. Ihre Augen sind sofort offen und sie haben auch bereits ein Fell. Innerhalb weniger Stunden sind sie schon auf den Beinen und erkunden ihr neues zu Hause. Das Muttertier kümmert sich nun etwa 5 Monate um die kleinen, dann werden sie entwöhnt und sind selbstständig. Sie bleiben jedoch bei der Mutter, bis diese wieder trächtig wird und der Vater sie verjagt, damit sie sich eigene Reviere suchen können.

Vor der zunehmenden Zerstörung des Regenwaldes durch den Menschen sind auch die Agutis nicht gefeit. Mittlerweile stehen schon 5 der 13 Aguti-Arten auf der roten Liste der IUCN. In Costa Rica hat man jedoch noch ziemlich gute Chancen das putzige Nagetier in freier Wildbahn zu beobachten. Eine fast 100%ige Chance hat man im Ecocentro Danaus

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